Das Bild des Mediators als Bergführer

Mediation

„Um klar zu sehen, genügt oft schon ein Wechsel in der Blickrichtung.“
(Antoine de Saint Exupery)

Konflikte zu bearbeiten gleicht einen steinigen, beschwerlichen Weg zu beschreiten. Als begeisteter Wanderer benutze ich gern das Bild, dass der Mediator als Bergführer fungiert, der den Beteiligten den Weg weist, um zum Gipfel zu gelangen. Von unten scheint der Berg unüberwindlich. Doch jeder Schritt bringt uns dem Gipfel näher. Nicht immer gelingt es, den Gipfel zu erreichen.

Ob der Gipfel erreicht werden kann, hängt von vielen Faktoren ab, von äußeren Einflüssen wie dem Wetter und inneren Einflüssen wie der Kondition und dem Durchhaltevermögen der Beteiligten. Der Bergführer erkennt, auf welche Art und Weise er die Beteiligten leiten kann, welche Wege er, abgestimmt auf die individuellen Fähigkeiten der Beteiligten, geht.

Der Erfolg der Wanderung hängt jedoch nicht davon ab, ob der Gipfel erreicht wurde. Die Wanderung ist erfolgreich, wenn sie etwas bei den Beteiligten bewirkt und nachwirkt. Das ist der Fall, wenn die eigenen Interessen deutlicher hervortreten und auch die Interessen und Bedürfnisse des anderen wahrgenommen werden. Daher empfinden die Beteiligten die Mediation auch dann als hilfreich für ihre Konfliktbearbeitung, wenn (noch) keine Lösung gefunden werden konnte.

Um im Bild der Wanderung zu bleiben: Grandiose Ausblicke und Aussichten auf die Umgebung gibt es nicht nur vom Gipfel aus, sondern schon auf dem Weg dahin!

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