Die lösungsorientierte Perspektive in der Mediation

Mediation

Lösungen konstruieren statt Probleme analysieren!

In einem Team kommt es zu Reibereien, deren Konflikt ich mediiere. Um das Team bei der Lösung des Konflikts erfolgreich zu unterstützen, richte ich die Aufmerksamkeit des Teams darauf, sich vorzustellen, wie die Lösung des Konflikts aussehen könnte. Ich bin davon überzeugt, dass man eine Problemlösung am schnellsten und sichersten dadurch erreicht, dass man sich von Anfang an auf die Lösung und nicht auf das Problem konzentriert. Die Medianten mögen sich vorstellen, was anders wäre, wenn der Konflikt beigelegt ist. Der Blick wird dadurch nach vorne in die Zukunft gerichtet, nicht zurück in die Vergangenheit. Es soll nicht in der Vergangenheit geforscht werden, wann und aus welchem Anlass der Konflikt entstanden ist. Es wird vielmehr bei der Lösungsfindung dort angesetzt, was jetzt im Team gut funktioniert und welches Verhalten in der Zukunft gewünscht wird.  Meine Erfahrung zeigt die Richtigkeit der Aussage von Steve de Shazer, der sagte:

"Problem talk creates problems, solution talk creates solutions" - "Über Probleme zu sprechen, bringt Probleme hervor, über Lösungen zu sprechen, bringt Lösungen hervor."

Anknüpfungspunkt ist de Shazers Wunderfrage: "Angenommen, das Problem ist gelöst. Woran merken Sie, dass eine Lösung eingetreten ist?" Das Gespräch in der Mediation wechselt so von einer Problemzentrierung auf eine Lösungsorientierung.

Es beeindruckt mich immer wieder zu sehen, wie die Medianten durch diesen Perspektivwechsel hin zur lösungsorientierten Perspektive gemeinsam im Team Lösungen für einen Konflikt entwickeln, der für sie vor Beginn des Mediationsverfahrens noch unlösbar erschien.

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